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Apr. 2018 - Ants & Lice

Die schwarze Wegameise

Schwarze Wegameise

Die wohl häufigste Ameisenart im besiedelten Bereich, ist die schwarze Wegameise. Sie sind als Kulturfolger des Menschen bis in die Stadtkerne vorgedrungen und bevorzugen wie die meisten Insekten sonnigere Lebensräume, in denen sie ihre Erdnester anlegen. Unter Steinen oder Totholz gräbt die Kolonie Gänge und Kammern für Puppen, Larven und Eier, die von einer einzelnen Königin gelegt werden.

In einer solchen Kolonie können bis zu 50.000 Arbeiterinnen leben, meist aber weniger. Die Ameisen ernähren sich überwiegend von Honigtau, der von Blattläusen abgegeben wird, die Larven jedoch benötigen erbeutete Insekten als Nahrung. Diese sind allerdings meistens schon tot, was die schwarze Wegameise zu einer wichtigen „entsorger“-Art im Ökosystem macht.

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Einmal im Jahr schwärmen die geflügelten Geschlechtstiere zur Paarung aus. Nur die Weibchen überleben diesen, werfen ihre Flügel ab und gründen versteckt eine neue Kolonie.

Merkmale

Die Arbeiterinnen sind 3 bis 5 Millimeter lang. Die Farbe variiert zwischen dunkelbraun und schwarz, die dichte Körperbehaarung ist silbrig, darunter finden sich auch einige längere Haare. Tatsächlich fehlt die längere Körperbehaarung bei der Fremden Wegameise (Lasius alienus), von der sie kaum zu unterscheiden ist. Die Geschlechtstiere schwärmen zwischen Juni und September. Die Königinnen sind 8 bis 9 Millimeter lang, die Männchen sind 3,5 bis 4,5 Millimeter lang. Aktiv ist die Schwarze Wegameise zwischen März und Oktober.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa, Asien, Afrika und Nordamerika. Sie ist die häufigste Ameise in Mitteleuropa. Man findet sie in nicht zu trockenen Habitaten an Waldrändern ebenso wie in offenen Landschaften.

Lebensweise

Als sehr anpassungsfähiges Tier lebt sie auch in Gärten und Städten, wo sie sich unter Steinen, Baumrinde, im Rasen und in Mauerspalten verbirgt und auch in Häuser eindringt. Hier kann sie unter Umständen Schäden im Holz herbeiführen.

Ernährung

Nahrung sind zuckerhaltige (hauptsächlich Honigtau) und proteinhaltige Substanzen (hauptsächlich Insekten).

Symbiose

Schwarze Wegameisen sind aphidophil, d. h., sie leben gern in Symbiose mit myrmekophilen Blatt-, Schild- und Wurzelläusen zusammen.[1][2] Die Art der Symbiose ist eine Trophobiose, da die Ameisen Schutz gegen Nahrung gewähren. Sie beschützen diese vor Fressfeinden, überbauen bodennahe Zweige öfter mit einer aus Erdkrumen oder Sand hergestellten Schutzverkleidung und züchten Wurzelläuse im eigenen Nest. Um den Weg zu verkürzen, werden die Läuse auch auf Pflanzen in Nestnähe gebracht. Trophobiose kann auch mit der Gallwespe Andricus symbioticus bestehen.[3]

Nestbau

Die Tiere errichten ihre wenige Zentimeter hohen Nesthügel nur aus Erde und um Pflanzen (beispielsweise Grashalme) herum. Dadurch wird der nicht sehr stabile Bau etwas haltbarer, da die Pflanzen als Stützen für das Bauwerk dienen.

Fortpflanzung

Die Geschlechtstiere schwärmen an warmen Hochsommertagen aus. Die Begattung findet im Fluge statt. Die Männchen sterben bald darauf, die Jungkönigin wirft die Flügel ab und gründet ein Nest. Sie verschließt sich in einer unterirdischen Kammer (claustrale Koloniegründung). Hier legt sie die Eier und zieht die ersten Arbeiterinnen auf. Bis zu 25 % erfolgt die Koloniegründung durch mehrere Königinnen (Pleometrose). Alle Königinnen bis auf eine werden in der Regel kurz nach der Gründungsphase durch die Arbeiterinnen oder die dominante Königin eliminiert und die Kolonie geht in eine Monogynie über.

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